Manchmal vermisse ich einen Wegweiser,
bin eine Reisende, die ihr Ziel nicht kennt,
die wegrennt vor der Entscheidung,
die Festlegen gleichsetzt mit Festgefahren
und darin vor allem „Gefahr“ liest,
die an einer Kreuzung steht und sich lieber
im Kreis dreht, als einen Weg einzuschlagen,
die ewigen Fragen nach dem „und später?“
mit Schulterzucken abtut und so tut,
als würde sie „es wird schon schief gehen“
nicht ganz so wörtlich meinen.
Und manchmal vermisse ich eine Richtlinie,
die mir zeigt, dass ich richtig liege,
wenn ich keine Luft mehr kriege unter dem
Schwall an Möglichkeiten,
Chancen, Optionen und Alternativen,
ich hab Multiple Choice schon immer vermieden.
„Die Welt steht dir offen“, haben sie gesagt
und ich habe so viele offene Fragen gehabt,
auf die ich bis heute keine Antwort finde,
mich gedanklich lieber an das Jetzt binde,
das Wort „Zukunft“ aus meinem Duden streiche
und abwarte, was passieren wird,
wenn das Leben alleine navigiert.